Stufe 1: Nutzen, was man hat
Dies ist der wichtigste Teil suffizienten Verhaltens und nimmt daher auch die größte Fläche in der Pyramide ein. Dem Ziel eines geringen Ressourcen- und Energieverbrauchs im alltäglichen Leben entsprechen wir am besten, in dem wir bestehende Dinge möglichst lange nutzen. Das liegt daran, dass für die Herstellung neuer Güter weitere Ressourcen benötigt werden.
Stufe 2: Machen
Vielen ausgedienten Dingen kann man ein zweites Leben bescheren. Nicht jede*r muss dafür zwingend zum/r handwerklichen Expert*in werden. Es gibt viele Möglichkeiten sich Hilfe bei anderen zu suchen. Selbsthilfe-Werkstätten und Repair-Cafés verfügen nicht nur über das notwendige Werkzeug, sondern bieten auch freundliche und fachkundige Unterstützung. Im Internet ist ein breites Angebot an „do it yourself“-Erklärungen zu finden, mit denen sich fast aus jeder ausgemusterten Sache etwas Neues bauen lässt. Zum „Machen“ gehört aber auch das Herstellen von Lebensmitteln und das Anbauen von Pflanzen. Im eigenen oder gemeinschaftlich bewirtschafteten Garten lässt sich zum kleinen Preis frisches Gemüse herstellen – gemeinschaftlich, bio, fair und regional.
Stufe 3: Tauschen
Die Modewelt steht nie still: Kaum ist ein Trend auf der Straße zu sehen, steht schon wieder ein neuer in den Startlöchern. Wer immer vorne mit dabei sein will, muss damit aber nicht unbedingt der Umwelt schaden. Ausgediente Kleidung lässt sich z. B. ohne Weiteres gegen neue Lieblingsstücke eintauschen. Dazu finden immer häufiger Kleidertauschpartys statt. Im Internet haben sich außerdem viele Plattformen etabliert, die diese nachhaltige Form des Shoppings anbieten.
Stufe 4: Leihen
Immer für alle Eventualitäten ausgerüstet zu sein, erfordert nicht nur Unmengen an Platz, sondern ist auch teuer. Viel platzsparender und umweltschonender ist es, Sachen gemeinsam bspw. mit Freund*innen, Verwandten oder Nachbar*innen zu nutzen. Die wachsende Zahl an Sharing-Angeboten und Verleihstationen schafft darüber hinaus ein anonymes Angebot. Wer bspw. nur beim Einzug Regale aufbauen möchte, muss sich dafür nicht gleich einen Akku-Schrauber zulegen. Vielleicht ist das genau die richtige Gelegenheit, um die neuen Nachbar*innen kennenzulernen! Auch Bibliotheken gilt es neu zu entdecken. Wie zum Beispiel die Bibliothek der Dinge Bochum, haben viele ihr Angebot erweitert. Statt Bücher stehen dort tausende Dinge zum Verleih bereit. Wie Werkzeuge, Haushaltsgegenstände, aber auch Freizeitartikel und Spielzeug.
Stufe 5: Gebraucht kaufen
Flohmärkte haben längst ihr etwas angestaubtes Image abgelegt. Durch Second-Hand-Läden oder über den Flohmarkt schlendern, macht nicht nur Spaß, sondern hält auch ungeahnte Schätze bereit. Hier lassen sich oft neuwertige oder gut erhaltene Gegenstände für wenig Geld kaufen und man kann auf die Suche nach Ersatzteilen gehen, um selbst Gegenstände reparieren zu können. Dies schont die Umwelt, da bereits bestehende Dinge weiter verwendet werden und weniger Müll anfällt.
Stufe 6: Kaufen
Die Spitze der Suffizienzpyramide bildet das „neu Kaufen“ und stellt damit die kleinste Fläche dar. Um suffizient zu leben, sollten neue Produkte nur gekauft werden, wenn es zwingend notwendig ist. In diesem Fall ist eine bewusste Kaufentscheidung wichtig. Siegel und Zertifikate geben bspw. Auskunft darüber, ob das Produkt ökologisch hergestellt oder fair gehandelt wurde.
Die Anti-Verbraucher-Pyramide kann hier als Plakat heruntergeladen werden.