Deutsche Umweltstiftung (DUS): Liebe Thea, liebe Lisa – Wir freuen uns, dass ihr als neue Vorstandsmitglieder die DUS und den Schulwettbewerb „Die Suffizienzdetektive“ unterstützt. Um euch etwas besser kennenzulernen, wäre es schön, wenn ihr euch kurz vorstellt.
Lisa: Mein Name ist Lisa Zimmer (26), nach meiner Ausbildung in der Solarbranche wechselte ich zu dem Medienunternehmen FF Filmproduktion. Bei dem Kinoprojekt „Leben mit der Energiewende“ und bei „Transparenz TV“ engagierte ich mich 6 Jahre in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Unter anderem Sendungen mit Franz Alt, Hans Joachim Schellnhuber uvm. erweitern den Wissensschatz und auch Produktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz lehrten jeden Tag, wie viel Wandel in unserer Gesellschaft möglich ist. Seit Frühjahr 2020 bin ich als Projektmanagerin im Bereich Digitalisierung in der Solarbranche tätig. Zudem bin ich ehrenamtlich bei Bündnis 90/Die Grünen aktiv, unter anderem im Gemeinderat und setze mich dort für mehr Nachhaltigkeit und eine lebenswerte Zukunft ein. Seit 2019 sitze ich zusammen mit vielen anderen tollen Menschen im Vorstand der DUS und wir entwickeln gemeinsam weitere Ideen und Zukunftspläne.
Thea: Genau wie Lisa bin ich seit Sommer 2019 Vorstandsmitglied der DUS. Ich bin Thea Uhlich, komme ursprünglich aus Köln und lebe seit drei Jahren im wunderschönen Freiburg. Die DUS kenne ich seit einem Praktikum im Jahr 2016, bei dem ich das Team 3 Monate lang unterstützt habe. Momentan studiere ich den Master Geographie des Globalen Wandels und arbeite nebenbei als wissenschaftliche Hilfskraft. Vorher habe ich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres im politischen Leben bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch gearbeitet. Mein Interesse für umwelt- und klimawandelbezogene Themen hat sich im Laufe meines Bachelorstudiums der Sozialwissenschaften in Köln entwickelt. Bei der Initiative Nachhaltigkeitsbüro Uni Freiburg bin ich seit etwa zwei Jahren ehrenamtlich tätig. Durch unsere Arbeit haben wir es unter anderem geschafft, dass die Uni Freiburg ein Studium Oecologicum anbietet und ein Projekt zum Thema Flugreisen angestoßen.
DUS: Was hat euch dazu bewogen, in den Vorstand der DUS einzutreten?
Thea: Klima- und umweltbezogene Fragestellungen sind vor allem auch Fragen der Gerechtigkeit. Sowohl was eine Verteilung der verbleibenden Ressourcen unserer Erde angeht als auch wer die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels ertragen muss. Als Vorstandsmitglied bietet sich mir die Möglichkeit einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass umweltrelevante Fragen stärker in den öffentlichen Diskurs getragen werden und Projekte umgesetzt werden.
Lisa: Für mich ist die Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung nicht nur auf meinem beruflichen Weg wichtig, sondern auch in meinem privaten Leben, – meinen Kindern und Enkeln möchte ich einen Planeten hinterlassen, der noch bewohnbar ist. „Hoffnung durch Handeln“, das Motto der DUS, spiegelt für mich genau das wider, was wir tun können und sollten: Handeln, – den dadurch wird unsere Welt ein kleines bisschen besser. Und somit freue ich mich, dass durch die Umweltstiftung sich ein weiteres Tor geöffnet hat, um mehr nachhaltige Themen voranzubringen, unter anderem die Suffizienzdetektive ;-).
Thea: Genau, denn jedes kleine Projekt trägt dazu bei, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen.
DUS: Die Jury wird am Ende des Schulwettbewerbs entscheiden, welches Projekt gewinnen wird. Welche Kriterien gibt es und welche sind für euch persönlich besonders wichtig?
Lisa: Es gibt zwei Kriterien, einmal muss natürlich die thematische Umsetzung passen und euer Beitrag sollte eine Aktion zeigen, die sich mit dem Kernthema Suffizienz intensiv beschäftigt. Zudem sollte eure Aktion filmisch so richtig in Szene gesetzt werden. Für mich steht der Inhalt an erster Stelle, was habt ihr euch überlegt und wie weit ist diese Aktion mit dem Überbegriff Suffizienz verbandelt.
Thea: Für mich ist vor allem wichtig, dass ihr mit eurer Aktion auch Spaß an dem Thema entwickelt und kreativ in der Umsetzung seid.
DUS: Welche Erfahrungen habt ihr bereits mit dem Thema Suffizienz gesammelt?
Lisa: Ich vermute, dass viele Menschen mit dem Begriff Suffizienz etwas Negatives oder Verzicht verbinden. Persönlich habe ich jedoch nur gute Erfahrungen gemacht, denn oft ist weniger mehr. Zum Beispiel hatte ich vor Jahren meinen Kleiderschrank radikal ausgemistet, – das klingt hart, aber es war befreiend. So viele Kleidungsstücke, die ich nie wirklich getragen habe… damit hatte ich nicht gerechnet. Jedes Teil hatte ich gespendet oder an Freundinnen weitergegeben und zum Teil auch verkauft, – jedoch nicht in den Müll geworfen. Ich fühle mich leichter, weil mein Schrank nicht mehr mit ungenutzten Gegenständen zugemüllt ist.
Thea: Ein Grund weshalb viele Menschen sich nicht mit ihrem Konsum auseinandersetzen wird mit dem Argument begründet, dass eine einzelne Person nicht viel ausrichten kann. Das ist aber falsch. Es geht auch gar nicht darum, dass jetzt alle Menschen aufhören sollen Fleisch zu essen oder Auto zu fahren. Vielmehr geht es darum sich bewusst Gedanken über den eigenen Lebensstil zu machen und zu überlegen, ob es wirklich noch ein paar neuer Turnschuhe sein muss oder im Winter eine Ananas aus Südafrika gegessen werden muss. Sich mit seinem Konsum auseinanderzusetzen heißt auch, sich mit seiner Lebensweise zu entscheiden und – wie Lisa schon gesagt hat – sich dadurch vielleicht auch befreiter fühlt.
DUS: Welche Erwartungen habt ihr an das Projekt?
Thea: Ich freue mich auf viele unterschiedliche Projekte, die zeigen, dass das Thema Suffizienz Spaß machen kann und wieviel man zusammen in einem Team schaffen kann.
Lisa: Ich bin gespannt, was ihr für tolle Aktionen und Projekte auf die Beine stellt und freue mich darauf, gemeinsam im Team zu entscheiden, wer die besten Ideen hatte. Ehrlich gesagt fallen mir solche Wettbewerbe immer schwer, da oft so viele tolle Ideen zusammenkommen.
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